Zivilisieren durch Strafen Britisch-Indiens Gefängnisse in der globalen Wissenszirkulation über die strafende Haft, 1820-1889

Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte Britisch-Indien über die größten Gefängnisse der Welt. Stolz rühmten sich Kolonialbeamte damit, ein ""zivilisiertes"" System des Strafens eingeführt zu haben, das mit den Institutionen in den Metropolen vergleichbar war. Woher kam dieser...

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Detalles Bibliográficos
Otros Autores: Kläger, Michael author (author)
Formato: Libro electrónico
Idioma:Alemán
Publicado: [s.l.] : Franz Steiner Verlag 2022.
Colección:Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte
Materias:
Ver en Biblioteca Universitat Ramon Llull:https://discovery.url.edu/permalink/34CSUC_URL/1im36ta/alma991009661032406719
Descripción
Sumario:Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte Britisch-Indien über die größten Gefängnisse der Welt. Stolz rühmten sich Kolonialbeamte damit, ein ""zivilisiertes"" System des Strafens eingeführt zu haben, das mit den Institutionen in den Metropolen vergleichbar war. Woher kam dieser Stolz und der Drang nach Vergleichbarkeit? Angesichts der großen Bedeutung, die die Konstruktion einer fundamentalen Differenz zwischen Kolonialherren und Kolonisierten für die Herrschaftslegitimation hatte, ist die Geschichte des kolonialen Strafvollzugs oft als die einer unvollständigen Modernisierung erzählt worden. Strafinstitutionen wie das Gefängnis wurden primär unter dem Gesichtspunkt der Repression gesehen. Aber warum investierte der Kolonialstaat so erhebliche Summen in den Strafvollzug, wenn es ihm nur um Repression ging? Diese Fragen sind nur vor dem Hintergrund der globalen Diskussion um den Strafvollzug im 19. Jahrhundert verständlich. Michael Kläger zeigt, wie koloniale Räume wie Britisch-Indien schon früh in geographisch weit ausgreifende Diskurse eingebunden waren, in denen Wissen über Formen und Zwecke des Strafvollzugs, über ""Besserung"" und Repression zirkulierte.
Descripción Física:1 online resource (382 p.)