Sowjetisches Gerichtstheater Zur Rolle Von Theater und Gericht in der Frühen Sowjetzeit

Detalles Bibliográficos
Autor principal: ölicher, Gianna (-)
Formato: Libro electrónico
Idioma:Alemán
Publicado: Bielefeld : transcript Verlag 2024.
Edición:1st ed
Colección:Lettre Series
Ver en Biblioteca Universitat Ramon Llull:https://discovery.url.edu/permalink/34CSUC_URL/1im36ta/alma991009805136006719
Tabla de Contenidos:
  • Cover
  • Inhalt
  • Abbildungsverzeichnis
  • Dank
  • 1. EINLEITUNG
  • 1.1 Prolog: Ungeöffnete Skripte und verstaubte Archive
  • 1.2 Wenn Gericht im Theater gespielt wird: Hamlet und Walter Benjamin im Gerichtstheater
  • 1.3 Spektakel oder alternative Gerechtigkeit? Gerichtsboom im zeitgenössischen Theater
  • 1.4 Die späte Entdeckung des sowjetischen Gerichtstheaters durch die Forschung
  • 1.5 Textlektüren im Fokus: Diskursive Verschiebungen im sowjetischen Gerichtstheater
  • 2. ZUSCHAUEN
  • 2.1 Einleitung: Gericht über Lenin (1920) - Publikumsagitation durch Polemik
  • 2.2 Aus Zuschauern sollen Akteure werden: Partizipation und Schöpfertum in Theater und Justiz
  • 2.2.1 Von der »Entdeckung des Zuschauers« zu dessen ›Abschaffung‹ im schöpferischen Theater
  • 2.2.2 Das schöpferische Recht und die Abwendung vom Text
  • 2.2.3 Agitgerichtstheater: Selbsttätigkeit, Schöpfertum und Zivilisierung
  • 2.3 Zwischen aktiver Partizipation und inszenierter Mitsprache: Das Publikum im Gerichtstheater
  • 2.3.1 Kollektives Urteilen: Das Publikum als Richter
  • 2.3.2. Spontane und fingierte Stimmen aus dem Publikum
  • 2.3.3 Theater‐ oder Gerichtszuschauer?
  • 2.4 Fazit: Von der Diskussion zum fingierten Publikumsmonolog
  • 3. BEZEUGEN
  • 3.1 Einleitung: »Von allen Seiten beleuchten« - Formen und Funktionen von Zeugenschaft im sowjetischen Gerichtstheater
  • 3.2 Sehen, Wissen und Kontrolle: Augenzeugenschaft in den Agitgerichten
  • 3.2.1 (Ein‑)Blicke in private Räume: Die Nachbarin als Zeugin
  • 3.2.2 Objektiver und mikroskopischer Blick: Der Experten‑Zeuge
  • 3.2.3 »Inszenierte Zeugenaussagen«: Re‑Theatralisierung und Ent‑Episierung von Augenzeugenschaft
  • 3.3 ›Richtig‹ sehen und ›aktiv‹ bezeugen: Die Schaffung von Bewusstseinszeugen
  • 3.3.1 Die eigene Einstellung bezeugen: Zeugenfiguren im Blick
  • 3.3.2 Das Konzept der ›aktiven‹ Zeugenschaft.
  • 3.3.3 ›Aktiv‹ (zu)schauen: Zuschauerinnen und Zuschauer als wachsame Zeugen
  • 3.4 Fazit: Zeugenschaft als Überwachung
  • 4. WISSEN
  • 4.1 Einleitung: Ein ungewöhnliches Agitgericht aus Paragraphen und Gesetzestexten
  • 4.2 Wissen und Autorität: Die Figur des Gerichtsexperten
  • 4.2.1 Mikroskopischer Blick, statistisches Wissen und auktoriale Stellung
  • 4.2.2 Der Experte: Eine ›Figur‹ des 19. Jahrhunderts
  • 4.2.3 Das Verschwinden des Gerichtsexperten aus dem Gerichtstheater
  • 4.3 Neue Macht vor Gericht: Der Staatsanwalt als ›Experte‹
  • 4.3.1 Neue Experten und Erstarkung der Staatsanwaltschaft
  • 4.3.2 Der Staatsanwalt: Kenntnis von der sowjetischen Gesetzlichkeit und Sichtbarmachen von Verbrechern
  • 4.4 Fazit: Von der ›wissenschaftlichen Objektivität‹ zur Perspektive von ›oben‹
  • 5. VERTEIDIGEN
  • 5.1 Einleitung: Gerichtstheater als Wettstreit zwischen Anklage und Verteidigung
  • 5.2 Der Verteidiger als Figur des Disputs
  • 5.2.1 Die Geburt des Verteidigers 1864 als Figur des Politischen
  • 5.2.2 Das Problem der Advokatur nach 1917
  • 5.2.3 Agonistisches Gerichtstheater: Streit über Fakten, Gesetz und Schuld
  • 5.3 Agon als Transformation: Der Verteidiger als (r)evolutionierende Kraft
  • 5.3.1 Milieutheorie und Milde
  • 5.3.2 Verbrechen als Krankheit: »Nicht bestrafen, sondern heilen«
  • 5.3.3 Einschluss oder Ausschluss: Von »Fehlern« und »Fehlern«
  • 5.4 Von der Parodie zum Verteidiger als Verbrecher
  • 5.4.1 Den Schädling verteidigen? Parodien des Verteidigers
  • 5.4.2 »Verteidigen um jeden Preis?« oder Verteidigen als Verbrechen
  • 5.5 Fazit: Das Ende des gerichtlichen Agons
  • 6. VERBRECHEN und STRAFEN
  • 6.1 Einleitung: Rückständige Menschen oder Volksfeinde vor Gericht?
  • 6.2 (Un)bewusste Angeklagte: Prozess, Urteil und Strafe als Transformation
  • 6.2.1 Unwissen, Geständnis und Reue: Der Gerichtsprozess als »Weg zum Bewusstsein«.
  • 6.2.2 Wissen, Verweigerung, Maskerade: Der Gerichtsprozess als Entlarvung
  • 6.3 »Unbewusst« und gefährlich: Nicht‑menschliche Angeklagte vor Gericht
  • 6.3.1 Krankheitserreger und Feldschädlinge auf der Anklagebank
  • 6.3.2 Drastische Strafen für nicht‑menschliche Angeklagte
  • 6.4 »Zweibeinige Schädlinge« vor Gericht: Die Metaphorisierung der Angeklagten
  • 6.4.1 Der als Mensch maskierte Schädling, die Bakterie als unsichtbarer Feind
  • 6.4.2 »Schädlingstätigkeit« als Straftatbestand
  • 6.4.3 Keine Menschen, sondern Schädlinge
  • 6.5 Fazit: Verwandlung, Verkleidung und Demaskierung: Die theatrale Metaphorik von Verbrechen und Strafen
  • 7. DAS ENDE
  • 7.1 Einleitung: Der Anfang vom Ende des Gerichtstheaters
  • 7.2 Rehabilitieren oder Parodieren? Sergej Tret­ʹja­kovs und Andrej Platonovs (Anti‑)Gerichtsstücke
  • 7.2.1 Tret­ʹja­kovs Ich will ein Kind! (1926/27): Das Gericht als Diskussion
  • 7.2.2 Platonovs Dummköpfe an der Peripherie (1928): Parodie auf das Gerichtstheater der Sowjetunion
  • 7.3 Die letzten Agitgerichte: Von der »Realität der Inszenierung« zur »Inszenierung der Realität«
  • 7.3.1 Illusion und Nachahmung ›realer‹ Gerichtsprozesse
  • 7.3.2 Die Forderung nach echten Angeklagten
  • 7.3.3 Das letzte Skript: Protokoll eines »Genossengerichts«
  • 7.4 Epilog: Das Theater selbst kommt vor Gericht
  • 8. Literaturverzeichnis
  • Gesetzestexte aus Internetquellen
  • 9. Chronologisches Verzeichnis aller der Arbeit zugrundeliegenden Agitgerichte.