Der Beschluss als Rechtsgeschäft.
Gemeinschaften und Verbände organisieren sich durch Kollektivorgane. In Kollektivorganen werden Entscheidungen häufig mit der Mehrheit der Stimmen getroffen. Wichtige Beispiele sind Gesellschafter- und Hauptversammlungen, mehrköpfige Vorstände und Aufsichtsräte, Betriebsräte, Wohnungseigentüm...
Autor principal: | |
---|---|
Formato: | Libro electrónico |
Idioma: | Alemán |
Publicado: |
Berlin :
Duncker & Humblot
2020.
|
Colección: | Das Bürgerliche Recht. Habilitationen
|
Materias: | |
Ver en Biblioteca Universitat Ramon Llull: | https://discovery.url.edu/permalink/34CSUC_URL/1im36ta/alma991009740864506719 |
Tabla de Contenidos:
- Intro
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Der Beschluss als Rechtsgeschäft - Kodifizierungen, Terminologien und Zielsetzung der Arbeit
- I. Der Grad der Kodifizierung des Beschlusswesens bei den europäischen Nachbarn
- 1. Das Beschlusswesen im französischen Recht und Rückschlüsse aus den Detailvorschriften
- 2. Das Beschlusswesen im polnischen Recht und der historische Wechsel zur freien Marktwirtschaft
- 3. Das Beschlusswesen im österreichischen Recht - Eine wichtige Erkenntnisquelle für die Beschlussfixierung
- 4. Das Beschlusswesen im Schweizer Recht mit seinem Kodifizierungsschwerpunkt im Schweizer Aktienrecht
- 5. Das Beschlusswesen im niederländischen Recht - Impulsgeber für nachfolgende Lösungsvorschläge
- 6. Resümee
- II. Terminologien
- III. Zielsetzung der Arbeit und Eingrenzung des Themas
- 3 Die Einbettung des Beschlusses in die Rechtsgeschäftslehre
- I. Die Stimmabgaben als Willenserklärungen
- II. Rechtsnatur der ablehnenden Stimmabgaben sowie Stimmenthaltungen
- III. Der Beschluss als Rechtsgeschäft eigener Art
- 1. Zur Anwendung der Rechtsgeschäftslehre auf den Beschluss als Rechtsgeschäft eigener Art
- 2. Verfahrensbeschlüsse
- 3. Auslegung von Beschlüssen
- 4. Teilbarkeit von Beschlüssen
- 4 Die Beschlussprozedur - Der Weg zum Beschluss
- I. "Abschluss", "Zustandekommen" und "Wirksamkeit" als dogmatische Kategorien
- 1. "Abschluss", "Zustandekommen" und "Wirksamkeit" beim Vertrag
- 2. "Abschluss", "Zustandekommen" und "Wirksamkeit" beim Beschluss
- II. Die Prüfung der Beschlussfähigkeit
- III. Der Beschlussantrag
- 1. Grundlegung und die Bedeutung von 150 Abs. 2 BGB bei der Beschlussprozedur
- 2. Der Beschlussantrag als essentialia et accidentalia negotii
- 3. Positive und negative Beschlussanträge.
- 4. Die Ankündigung der bevorstehenden Beschlussanträge
- IV. Die Stimmabgaben
- V. Die Feststellung des Abstimmungsergebnisses
- 1. Feststellungen zu den Anforderungen an den Beschluss
- 2. Feststellungen bei Komplikationen (auslegungsbedürftige und treuwidrige Stimmabgaben sowie Stimmverbote)
- 3. Methoden zur Feststellung
- 4. Resümee
- VI. Die Verkündung des Beschlusses
- 1. Überblick über den Meinungsstand und die Rechtsnatur der Verkündung
- 2. Ein Blick zu den europäischen Nachbarn: Die Verkündung von Beschlüssen nach 128 des österreichischen Aktiengesetzes
- 3. Die Verkündung als Willens- oder Wissenserklärung - oder weder noch?
- 4. Parallelen und Unterschiede zwischen Verkündung und notarieller Beurkundung
- 5. Parallelen und Unterschiede zwischen Verkündung und gerichtlichem Vergleich
- 6. Das Plädoyer für die Deutung der Verkündung als finalisierendes Tatbestandsmerkmal
- a) Die Argumentation nach dem Ausschlussprinzip
- b) Die Argumentation mit der Funktion von Tatbestandsmerkmalen und Wirksamkeitserfordernissen
- c) Die Argumentation gegen ein Formerfordernis
- d) Die Argumentation gegen die Verquickung von prozessualem Beweisrecht mit tatbestandlichen Voraussetzungen
- e) Die Argumentation gegen Flickenteppiche
- f) Die Argumentation für die "eigene Art" des Beschlusses als Rechtsgeschäft
- 7. Konkludente und fehlende Verkündung
- a) Die Mär von der (positiven) Beschlussfeststellungsklage
- b) Plädoyer für die Gestaltungsklage bei fehlender Beschlussverkündung
- c) Heilung der fehlenden Verkündung durch Eintragung in eine Beschluss-Sammlung
- 8. Fehlender oder nur faktischer Versammlungsleiter
- 9. Gelebte, aber tatbestandlich nicht verwirklichte Beschlüsse - Braucht es eine Lehre vom faktischen Beschluss?
- 10. Kombination der Verkündung mit aufschiebenden oder auflösenden Bedingungen.
- 11. Verkündung auch von Verfahrensbeschlüssen
- VII. Die besondere Rolle des Versammlungsleiters
- 1. Die Verortung der Figur des Versammlungsleiters innerhalb der Gemeinschaft bzw. des Verbands und seine Rechtsmacht in der Beschlussprozedur
- a) Der Befund im Aktienrecht
- b) Der Befund im GmbH-Recht
- c) Der Befund im Personengesellschaftsrecht
- d) Der Befund im Wohnungseigentumsrecht
- e) Der Befund im Insolvenzrecht
- f) Analyse und verallgemeinerungsfähige Leitlinien
- 2. Die Verzahnung der Rolle des Versammlungsleiters mit der Verkündung rechtswidriger Beschlüsse
- a) Die Verkündung fehlerhafter Beschlüsse am Beispiel des Zählfehlers
- b) Die Verkündung rechtswidriger Beschlüsse durch den Versammlungsleiter
- aa) Die Kontroversen um die Verkündung rechtswidriger Beschlüsse durch den Versammlungsleiter
- bb) Einordnung des Problems in ein größeres Gesamtbild
- cc) Rückbesinnung auf die Rechtsgeschäftslehre
- 3. Haftung des Versammlungsleiters
- VIII. Niederschrift und Handelsregistereintragung als Wirksamkeitserfordernisse für den Beschluss
- 1. Niederschrift als Formerfordernis
- 2. Handelsregistereintragung
- IX. Ergebnisse zur Beschlussprozedur
- 5 Der Beschluss als Entscheidung für das Kollektivorgan
- I. Zurechnung des Beschlusses zur Gemeinschaft bzw. zum Verband
- 1. Zurechnungsketten
- 2. Der Mechanismus der doppelten Zurechnung und prozessuale Implikationen
- a) Beschlussersetzungsklagen im WEG
- b) Beschlussersetzungsklagen gegen Gemeinschaft oder Verband
- II. Möglichkeit der Einflussnahme oder Pflicht zur Mitwirkung durch Beschlussfassung?
- III. Die Beschlusskompetenz - Seltenheit oder Selbstverständlichkeit?
- 6 Bindungswirkungen für den einzelnen Organwalter nach der Stimmabgabe und Beschlussverkündung
- I. Der Grundsatz von pacta sunt servanda beim Vertrag und das Majoritätsprinzip beim Beschluss.
- II. Belastungsproben der Bindungswirkung
- III. Der widersprüchliche prozessuale Angriff auf die Bindungswirkung
- 7 Konkludent gefasste Beschlüsse - Wie sehr lässt sich die Beschlussprozedur minimalisieren?
- I. Meinungsbild im Bürgerlichen Recht und Gesellschaftsrecht
- II. Analyse und Stellungnahme
- 1. Rückbesinnung auf die Lehre vom objektiven Empfängerhorizont
- 2. Verzicht auf formalen Rahmen möglich
- 3. Irrweg bei Beschlüssen des Aufsichtsrats
- 4. Beispielsfälle
- III. Schutz der nicht anwesenden Organwalter vor konkludent gefassten Beschlüssen?
- 8 Die Willensbildung in Kollektivorganen außerhalb von Versammlungen
- I. Befund im Bürgerlichen Recht, Gesellschaftsrecht und im Insolvenzrecht
- II. Verzicht auf die Beschlussverkündung im schriftlichen Verfahren?
- III. Müssen schriftlich gefasste Beschlüsse gesetzlich zugelassen werden?
- 1. Schriftlich gefasste Beschlüsse in Gläubigerversammlungen
- 2. Schriftlich gefasste Beschlüsse im Gläubigerausschuss
- 9 Willensmängel bei der Beschlussprozedur
- I. Die einzelnen Willensmängel
- 1. Der geheime Vorbehalt
- 2. Das Scheingeschäft
- 3. Der Mangel der Ernstlichkeit
- 4. Irrtümer, Täuschung und Drohung
- II. Anfechtung einer Stimmenthaltung?
- III. Ist 142 BGB direkt (Beschluss nichtig) oder analog (Stimmabgabe nichtig) anzuwenden?
- IV. Bürgerlich-rechtliche und prozessuale Anfechtung: Die Wirkung der Bestandskraft
- 10 Der Mythos von den schwebend unwirksamen Beschlüssen
- I. Befund im Bürgerlichen Recht und im Gesellschaftsrecht
- II. Analyse
- 1. Schwebende Unwirksamkeit ist eine eng auszulegende gesetzliche Ausnahme
- 2. Schwebend unwirksame Beschlüsse regelmäßig unerwünscht
- 3. Schützenswerte Interessen
- 4. Zwischenergebnis: keine schwebend unwirksamen Beschlüsse
- 5. Vorzugswürdige Konstruktion bei Beschlüssen durch 158 Abs. 1 BGB.
- 11 Stellvertretung und Botenschaft bei der Beschlussprozedur
- I. Beschlussfähigkeit nur durch Organwalter?
- II. Stellvertretung
- 1. Befund im Bürgerlichen Recht, Gesellschaftsrecht und Insolvenzrecht
- 2. Stellungnahme und Analyse von Sonderfällen
- a) Zurückweisung von Stimmabgaben
- b) Entsendung vollmachtloser Vertreter (offene Vertretung ohne Vertretungsmacht)?
- c) Stellvertreter, die die Vertretungsmacht überschreiten (verdeckte Überschreitung der Vertretungsmacht)
- d) Der Versammlungsleiter als Stellvertreter
- III. Botenschaft
- 1. Befund im Bürgerlichen Recht und Gesellschaftsrecht
- 2. Analyse und Stellungnahme
- 12 Beschlüsse mit Bezug zu anderen Personen und das Plädoyer gegen den Beschluss als hybrides Rechtsgeschäft
- I. Befund im Vereins- und Gesellschaftsrecht
- II. Befund im Wohnungseigentumsrecht
- III. Stellungnahme und Rückbesinnung auf die Grundsätze der Beschlussprozedur
- 1. Auslegung
- 2. Wann ist eine Zustimmung zu einem Beschluss erforderlich?
- 3. Konstruktionsvorschlag: Eingeschränkte Beschlusskompetenz und Beschlussfassung unter aufschiebender Bedingung
- a) Eingeschränkte Beschlusskompetenz
- b) Zustimmung nur ohne Änderungen
- c) Rechtswirkungen des Beschlusses aufschiebend bedingt
- d) Aufschiebend bedingte Beschlüsse möglich
- e) Beteiligte hinreichend geschützt
- 4. Zwischenergebnis
- 5. Exkurs: Das verbleibende Rätsel um die Einziehungsbeschlüsse im GmbH-Recht
- IV. Beschlüsse zugunsten oder zulasten Dritter (These vom hybriden Rechtsgeschäft)
- 1. Beschlüsse zugunsten Dritter
- a) Zweifel an der These vom hybriden Rechtsgeschäft
- b) Die Suche nach der überzeugenden Dogmatik für Entlastungs- und Genehmigungsbeschlüsse
- 2. Beschlüsse zulasten Dritter
- a) Der Ausgangspunkt in 87 Abs. 2 AktG
- b) (Keine) Ableitung eines allgemeinen Prinzips aus 87 Abs. 2 AktG.
- 3. Zwischenergebnis.