Evidenzbasierte Jurisprudenz Methoden empirischer Forschung und ihr Erkenntniswert für das Recht am Beispiel des Gesellschaftsrechts
Wie gewinnen Juristen ihr Wissen über die Lebenswelt, die sie regeln? Erfahrung ist eine wichtige Erkenntnisquelle, aber die komplex vernetzte Wissensgesellschaft erfordert zunehmend auch empirische Rechtsforschung. Dabei sind die Methoden empirischer Forschung gar nicht so leicht zu handhaben und...
Autor principal: | |
---|---|
Formato: | Libro electrónico |
Idioma: | Alemán |
Publicado: |
Tübingen :
Mohr Siebeck
2020.
|
Edición: | 1st ed |
Colección: | Grundlagen der Rechtswissenschaft
|
Materias: | |
Ver en Biblioteca Universitat Ramon Llull: | https://discovery.url.edu/permalink/34CSUC_URL/1im36ta/alma991009654405206719 |
Tabla de Contenidos:
- Cover
- Titel
- Vorwort
- Inhaltsübersicht
- Inhaltsverzeichnis
- Hinweise zur Quellenarbeit
- 1 Standortbestimmung und Untersuchungsprogramm
- A. Evidenzbasierte Jurisprudenz
- I. Der Begriff
- II. Das Programm
- III. Gang der weiteren Darstellung
- B. Recht und Empirie
- C. Empirie als Methode
- D. Bruchlinien in der Empirie
- I. Qualitative und quantitative Empirie
- II. Grundlagen- und Anwendungsforschung
- E. Produktion und Rezeption von Empirie
- I. Juristen als Produzenten empirischer Forschung
- II. Juristen als Rezipienten empirischer Forschung
- III. Juristen als Spekulanten empirischer Forschung
- F. Schnittstellen zur Empirie
- I. Rechtsdogmatik
- II. Rechtspolitik
- III. Rechtswissenschaft
- G. Empirie und Gesellschaftsrecht
- I. Rechtstatsachenforschung
- II. Ereignisstudienforschung
- 2 Grundlegung einer pragmatischen Rezeptionslehre
- A. Die Phasen quantitativ-empirischer Forschung
- I. Recherche
- 1. Anekdotische Evidenz und Lebenserfahrung
- 2. Kumulative Evidenz und empirische Erkenntnis
- II. Planung
- 1. Gültigkeitskriterium: Eindeutigkeit oder Übertragbarkeit
- 2. Erkenntnisinteresse: beschreibend, schließend oder erkundend
- 3. Operationalisierung: Variablen und ihr Skalenniveau
- 4. Datenquelle und Erhebungsart: Längs- oder Querschnitt
- 5. Stichprobengröße: Effektgröße, Spezifität und Teststärke (power)
- 6. Hypothesen und Auswertungsmethoden
- III. Erhebung
- IV. Auswertung
- 1. Beschreibende (deskriptive) Statistik
- 2. Schließende (inferentielle) Statistik
- a) Schließende Statistik als angewandte Rhetorik
- b) Bayesianische und frequentistische Statistik
- c) Grundschema der frequentistischen Statistik
- 3. Erkundende (explorative) Statistik
- V. Deutung
- VI. Veröffentlichung
- 1. Qualitätskontrollen
- 2. Strukturelle Engpässe
- 3. Mangel an Replikationen.
- 4. Subjektivität und Willkür
- VII. Synthese
- 1. Forschungsbericht (narrative review)
- 2. Forschungsauswertung (meta analysis)
- a) Grundprinzip
- b) Ablauf
- c) Vorteile
- 3. Theoriebildung
- B. Grundsätze der empirischen Rezeption
- I. Alle empirische Forschung ist implizit normativ
- II. Sorgfältige Planung geht vor statistischer Raffinesse
- III. Ohne Hypothese kein Ergebnis
- IV. Ergebnis ist nicht die Signifikanz, sondern die Effektgröße
- V. Ein Bild sagt mehr als tausend Signifikanzen
- VI. Statistik darf keine Magie, muss aber MAGIC sein
- VII. Synthese vor Primärstudien, Forschungsauswertung vor -bericht
- C. Weitere Literatur
- 3 Die Gültigkeiten empirischer Forschung
- A. Das grundlegende Spannungsverhältnis
- I. Vorbemerkungen zur Gültigkeitenlehre
- II. Eindeutigkeit (innere Gültigkeit)
- III. Übertragbarkeit (äußere Gültigkeit)
- B. Beobachtung und Experiment
- I. Zum Beispiel Anreizwirkung der Vorstandsvergütung
- II. Korrelationsstudien - Idealtyp der Übertragbarkeit
- 1. Ein Beispiel: Kaplan &
- Rauh (2010)
- 2. Methodische Beschränkungen
- a) Endogenität (reverse causality)
- b) Auswahlfehler (sample selection bias)
- c) Spezifikationsfehler (missing variables)
- d) Messfehler (measurement error)
- III. Laborexperimente - Idealtyp der Eindeutigkeit
- 1. Ein Beispiel: Ariely, Gneezy, Loewenstein &
- Mazar (2009)
- 2. Methodische Beschränkungen
- a) Abstraktion vom Lebenssachverhalt
- b) Insbesondere: Anreizstrukturen
- c) Homogenität der Versuchsteilnehmer
- d) Insbesondere: Expertisemangel
- IV. Das Spektrum der Methoden
- 1. Von der Dichotomie zum Spektrum
- 2. Die Schattierungen des Spektrums
- a) Feldstudien (Beispiel: Gardner, Van Dyne &
- Pierce 2004)
- b) Befragungen (Beispiel: Pepper, Gore &
- Crossman 2013)
- c) Vignettenstudien (Beispiel: Weibel, Rost &.
- Osterloh 2007)
- d) Quasi-Experimente (Beispiel: Bayer &
- Burhop 2008)
- e) Feldexperimente (Beispiel: Bandiera, Barankay &
- Rasul 2007)
- 3. Sind die Ergebnisse konsistent? Zur Meta-Metastudie von Mitchell
- V. Ein Fazit zur Vorstandsvergütung?
- 4 Hält das Kollegialprinzip, was es verspricht?
- A. Dogmatische Annäherung an die Frage
- I. Konkretisierung und Bestandsaufnahme
- 1. Wortlaut: Organpluralität und Organkollektivität
- 2. Systematik: Kollegien im Verwaltungs- und Justizorganisationsrecht
- 3. Rechtsvergleich: Zwanzig Gesellschaftsrechte im Kontrast
- 4. Zwischenergebnis: Was und wie verbreitet ist das Kollegialprinzip?
- II. Zweckerwägungen im systematischen und internationalen Vergleich
- 1. Deutsches Aktienrecht
- 2. Deutsches Verwaltungsorganisationsrecht
- 3. Deutsches Justizverfassungsrecht
- 4. Österreichisches Vereins- und Aktienrecht
- 5. Schweizerisches Aktienrecht
- 6. Andere Rechtsordnungen
- III. Interdisziplinäre Perspektiven
- IV. Zwischenergebnis: Was verspricht das Kollegialprinzip?
- B. Empirische Forschungsrichtungen und Methoden
- I. Der "Board" in der empirischen Rechtsökonomik
- II. Das "Team" in der Organisationspsychologie
- III. Das "Komitee" in der Politikwissenschaft
- IV. Die "Jury" in der Rechtspsychologie
- V. Die "Kleingruppe" in der Sozialpsychologie
- VI. "Gruppe" und "Team" in der experimentellen Mikroökonomik
- VII. Konsequenzen für die vorliegende Untersuchung
- C. Würdigung der empirischen Erkenntnisse
- I. Motivation durch Partizipation?
- II. Synergien in der Entscheidungsfindung?
- 1. Konzeptionelle Vorabklärungen
- 2. Zusammenführung verteilter Informationen (hidden profile)
- 3. Erweiterung des Alternativenspektrums (assembly effect bonus)
- III. Entschleunigung der Informationssuche?
- IV. Gegenseitige Überwachung und Mäßigung?.
- 1. Gruppendenken (groupthink)
- 2. Gruppenpolarisierung (group polarization)
- 3. Einsatzeskalation (escalation of commitment)
- V. Verringerung der Selbstüberschätzung?
- 1. Selbstüberschätzung (overconfidence) bei Unternehmensleitern
- 2. Gruppenforschung zur Selbstüberschätzung
- VI. Zusammenfassung: Was hält das Kollegialprinzip?
- D. Dogmatische und rechtspolitische Schlussfolgerungen
- I. Zusammenschau verschiedener empirischer Erkenntnisse
- II. Der rechtsdogmatische Wert der vorliegenden Untersuchung
- 1. Kollegialorgan als Motivationsquelle oder Hängematte
- 2. Informationsverarbeitung durch Kollegialorgane
- 3. Kollegialprinzip als Mechanismus des debiasing
- 4. Gruppenentscheidung, Organisationspflichten und Haftungsmaßstab
- III. Die rechtspolitische Aussagekraft der vorliegenden Untersuchung
- 1. Kollegialprinzip als private Gestaltungsoption
- 2. CEO oder Vorstand - zum Streit um die beste Führungsstruktur
- 3. Zum Wert demographischer Vielfalt (diversity)
- E. Fazit: Das Kollegialprinzip hält nicht, was es (bisher) verspricht
- 5 Zusammenfassung in Thesen
- Anhang: Empirie in Kirchners Bibliographie 1965-91
- Literaturverzeichnis
- Personenregister
- Sachregister.